9 - Wolfgang-Finkelnburg-Preis der Universität Erlangen-Nürnberg [ID:5678]
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Herr Dr. Preuer arbeitet im Bereich der Hochdruckverfahrenstechnik. Seine Habilitationsschrift wird mit dem Wolfgang Finkelnburg-Preis der Technischen Fakultät ausgezeichnet und trägt den Titel In-Situ-Raman-Spectroscopy for High-Pressure Process Technology.

Herr Preuer, das Mikrofon gehört Ihnen.

Vielen Dank, Herr Präsident, liebe Mitglieder der Universitätsleitung, Spectabilis, liebe Studierende, Herr Staatsminister, liebe Freunde und Angehörige unserer FAU.

Ich erkläre Ihnen kurz, was die Hochdruckverfahrenstechnik macht.

Man nimmt als Ausgangssubstanz einen motivierten Nachwuchswissenschaftler und platziert ihn in einer Umgebung, in der man Druck aufbauen kann.

Jetzt baut man den Druck auf, indem man von ihm allerhand abverlangt, in Sachen Forschung, Lehre, Drittmitteleinnahmen und akademischer Selbstverwaltung.

Die Liste ist ohne Ansprung auf Vollständigkeit.

Warum macht man das? Herr Honecker hat es schon erwähnt, Kohlenstoff kann auch als Diamant vorliegen oder eben nur als Kohle.

Denn unter hohem Druck wird aus dem Kohlenstoff, bei bestimmten Bedingungen, aber definitiv unter hohem Druck wird daraus Diamant.

Man versucht den Spruch Druck macht Diamanten, der von meinem Doktorat übrigens zum Unspruch des Jahres außer Korn werden würde.

Den versucht man umzumünzen, auf Druck macht Habilitanten vielleicht zu etwas wertvolleren Hochschullehrern an der FAU.

Ein Spaß beiseite, Hochdruck ist überall.

Wer beim Auto heute hergekommen ist, der hat in einem Hochdruckprozess den Kraftstoff verbrannt.

Und die Sätze, auf denen Sie saßen, sind aufgeschäumte Kunststoffe, wo das Armaturenbrett oft unter Hochdruck aufgeschäumt ist.

Die Schäume, selbst eine Siebträger-Kaffeemaschine ist im Prinzip ein Hochdruck-Extraktionsprozess.

Und der Hopfen aus der Hallertau, der wird nicht so verschickt, die Blüten, sondern da wird der Bitterstoff unter Hochdruck aus der Blüte extrahiert und dann das Extrakt verschickt.

Viele pharmazeutische Wirkstoffe werden unter Druck hergestellt.

Die unter uns, die versuchen, Sprengstoffe z.B. zu zerkleinern, durchmalen, die sind vom Aussterben bedroht.

Das wird auch unter Druck gemacht.

Also Hochdruckverfahren überall.

Bloß, was passiert in diesen Hochdruckprozessen überhaupt?

Denn die finden hinter dicken Stahlwänden in Hochdruckbehältern statt.

Wir wissen also gar nicht, was da direkt passiert.

Abhilfe kann schaffen, wenn man da Fenster am bringt, aber reines Reinschauen durch den Blick durch die Luft sehe ich auch nicht, wie warm die Luft hier gerade ist.

Also verwendet man z.B. laserspektroskopische Methoden.

Da schickt man den Laser in den Hochdruckprozess.

Und diese Materie in dem Prozess antwortet dann ein Licht zurück.

Und dieses Licht kann man spektral analysieren.

Und da steckt die Information drin.

Welche Temperatur ist im Behälter, welche Substanz, welches Gemisch ist da drin, auch welche Geschwindigkeit z.B.

Und diese relativ einzelne Form der Kommunikation mit Materie, das nennt man die Spektroskopie.

Gut, das war eigentlich fast schon zu viel Detail zur Wissenschaft.

Deswegen zum Abschluss zeigt sich dessen Bewusstsein, dass wenn ich es heute Abend auf alle Fälle ein paar Mal mit diesen wunderbar prickelnden Getränken auf den Geburtstag unserer FAU anstoßen,

das gibt es natürlich auch nur aufgrund von etwas erhöhtem Druck.

In diesem Sinne wünsche ich unserer FAU alles Gute zum Geburtstag.

Viel Erfolg in den kommenden Jahren.

Und Ihnen vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Auch an Sie ganz herzlichen Dank für den schönen Vortrag und vor allem dieses schöne Abschlussbild, was uns alle schon oft später erfreuen lässt.

Vielen Dank.

Teil einer Videoserie :

Presenters

PD Dr. Andreas Bräuer PD Dr. Andreas Bräuer

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:04:23 Min

Aufnahmedatum

2015-11-04

Hochgeladen am

2015-11-20 14:57:45

Sprache

de-DE

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